2024
Unsere Tradition wird fortgesetzt
Heute, mit über 150 Jahren Geschichte, ist der «Chäs Arnold» nicht nur ein Ort des Einkaufens, sondern auch ein Ort des Austauschs, der Gemeinschaft und der Freude. Die Tradition, hochwertige Produkte für den Alltag sowie regional Erzeugnisse anzubieten, wird fortgesetzt, während man gleichzeitig eine einladende Umgebung schafft, in der sich die Menschen zu Hause fühlen können. Jeder Kunde ist eingeladen Teil dieser reichen Geschichte zu werden und die authentischen Produkte sowie die herzliche Atmosphäre des Zentrum-Marktes zu erleben und geniessen.
2022
Der Zentrum-Markt geht in neue Hände über
Nach 150 Jahren wird erstmals jemand, der nicht aus der Linie der Familie Arnold stammt, neuer Besitzer des Altdorfer Ladens.
Patrick Schillig übernimmt die Geschäftsführung von David Arnold. Die Familie Arnold arbeitet selbstverständlich noch immer mit, was sehr geschätzt wird.
Das erfolgreiche Konzept des «Chäs Arnold» wird auch unter der neuen Führung von Patrick Schillig weitergeführt und ausgebaut. Denn das ist es, was den «Chäs Arnold» zu etwas besonderem macht. Ein Supermarkt, in dem man sich beim Einkaufen daheim fühlt.
2021
Der «Chäs Arnold» wird 150 Jahre alt
Weder Weltkriege noch Wirtschaftskrisen, auch nicht ständig wachsende Konkurrenz durch Grossverteiler, Billigdiscounter oder das Onlineshopping konnten dem alteingesessenen Geschäft etwas anhaben. Auf 320 Quadratmetern Verkaufsfläche findet der Kunde alles, was er zum Leben braucht. Und das sind nicht weniger als 8000 Produkte. Der Erfolg des «Chäs Arnold» basiert auf dem Festhalten an Bewährtem. Käse stand 1871 am Anfang der Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Noch heute spielt spielt das Produkt eine wichtige Rolle. Im reichhaltigen Sortiment findet man über 100 Sorten!
2005
Erneute radikale Veränderungen im Detailhandel
Im Herbst 2005 und den folgenden Jahren erfolgte der Markteintritt von Aldi und Lidl in Altdorf bzw. Flüelen und vom EUROSPAR im Tellpark in Schattdorf. Auch verschiedene Tankstellen- bzw. Bahnhofshops, die am Abend länger und auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet sind, wurden eine zunehmend grössere Konkurrenz. Nicht zu reden von dem Einkaufszentrum «Urnertor», das ausgebaut wurde. Dank der Spezialisierung auf regionale Produkte von 18 bis 20 Urner Alpen, dem Ausbau der Reformabteilung, dem Kellerverkauf ganzer Käse und der guten Zusammenarbeit mit dem Grosshandelspartner SPAR konnte aber auch in dieser Zeit ein Erfolgsrezept gefunden werden.
2002
Schliessung der Filiale an der Attinghauserstrasse
Das veränderte Einkaufsverhalten der Bevölkerung und das stetige Wachstum der Einkaufszentren verbunden mit der rasant zunehmenden Mobilität der Menschen führte dazu dass die Filiale an der Attinghauserstrasse nicht mehr profitabel betrieben werden konnte. Aus diesen Gründen wurde im Jahr 2002 beschlossen die Filiale zu schliessen und die Lokalität an einen branchenfremden Betrieb zu vermieten.
1999
Die fünfte Generation
Ende der 1990er-Jahre kamen Max und Werner ins Pensionsalter. Es galt, eine gute Nachfolgeregelung zu finden. Die Kinder von Werner waren aufgrund ihrer beruflichen Ausrichtung nicht an einem Eintritt in die Firma interessiert. David, der Sohn von Max und Antoinette Arnold-Diethelm hatte im Kaufhaus Hauser in Altdorf die kaufmännische Lehre absolviert und danach diverse berufliche Erfahrungen gesammelt um 1996 in das Geschäft der Brüder Max und Werner einzusteigen. 1999 wurde die «Arnold Zentrum-Markt GmbH» mit den Genossenschaftern David und seiner Ehefrau Emanuela Arnold-Waser gegründet.
1980er
Einzug des Bio-Sortiment
Zu diesem Zeitpunkt und bis zum heutigen Tage ist es uns ein grosses Anliegen Produkte für eine gesunde neuzeitliche Ernährung anzubieten. Von Jahr zu Jahr wurde das Sortiment in enger Zusammenarbeit mit Biobetrieben erweitert. Es wurden mit grossem Erfolg Kochkurse organisiert um die Bevölkerung für eine gesunde Ernährung zu begeistern. Es wurden Getreidemühlen installiert, womit Kunden ihr Korn schroten oder mahlen konnten. Mit den Reformhäusern in der ganzen Schweiz gehörte man damals zu den Pionieren für eine neuzeitliche Ernährung.
1970er
Erweiterung des Angebots
Nachdem 1971 die Sennerei aufgegeben aufgegeben wurde, ergab sich die Möglichkeit, das Geschäft baulich zu erweitern. In den erweiterten Kellerräumen wurde ein kleiner Cash&Carry Markt für Grosskunden, vorab Restaurants und Kantinen, eingerichtet. Gleichzeitig wurde der Hauslieferdienst ausgebaut. Zweimal pro Woche wurden Privatpersonen sowie Gastrobetriebe beleifert. Ebenfalls musste auch der bis anhin geführte Firmenname «Gebrüder Arnold zur Sennhütte» angepasst werden. Paul Arnold, der Vater von Max und Werner, hatte die blendende Idee, das Geschäft «Zentrum-Markt» zu benennen. Der Begriff «Chäs-Arnold» ist aber bis heute im Volksmund bestehend.
1971
Die Molkerei und das Ende der Sennerei Arnold
Bis Ende der 1950er-Jahre durften in der Schweiz nur Molkereien und Käsereien Milch verkaufen. Nach der Liberalisierung des Milchmarkts ging der Offenmilchverkauf rasant zurück. Die Kundschaft verlangte immer mehr pasteurisierte Produkte. Über Jahre bestanden immer wieder Pläne, die vier Altdorfer Sennereien zusammenzulegen. Doch das Vorhaben scheiterte immer wieder. 1971 eröffnete dann die Altdorfer Milchverwaltungs-Genossenschaft an der Kornmattstrasse ihre Milchzentrale. Dies war fortan die Milchsammelstelle der meisten Altdorfer Bauern und bedeutete gleichzeitig, nach vier Generationen, das Ende der Sennerei Arnold.
Ende 1960er
Die ersten Einkaufszentren entstehen
Zu dieser Zeit entstanden die ersten Einkaufszentren, die sich bald mächtig entwickeln sollten. Dank der immer grösser werdenden Mobilität der Bevölkerung wurde für viele der Wocheneinkauf ein beliebtes Freizeitvergnügen. Der gewerbliche Detailhandel geriet immer mehr unter Druck und das «Lädelisterben» nahm enorm Fahrt auf. Dieser Trend machte sich auch beim Zentrum-Markt an der Schmiedgasse und der Filiale an der Attinghauserstrasse stark bemerkbar.
1962
Die vierte Generation
In diesem Jahr konnten die Brüder Max und Werner das Geschäft von ihrem Vater Paul und Onkel Gustav Arnold-Püntener übernehmen. Nach ihren kaufmännischen Ausbildungen und Wanderjahren waren sie für diese Aufgabe bestens gerüstet. Trotz des grossen Umbruchs im schweizerischen Detailhandel konnten sich die beiden Brüder immer auf dem Markt behaupten.
1962
Filiale Attinghauserstrasse und weitere Veränderungen
Die Gebrüder Arnold bauten an der Attinghauserstrasse, an der Stelle des ehemaligen Schweinestalls, einen Wohnblock. Sie verlegten die bereits zuvor betrieben Filiale in das Parterre des neuen Gebäudes. Das Geschäft entwickelte sich schnell zu einem für damalige Zeiten attraktiven Quartierladen. In den Folgejahren wurde die sogenannte «Preisbindung der zweiten Hand» aufgehoben. Bis dahin waren Endverkaufspreise aller Markenartikel schweizweit reguliert und festgelegt. Mit der Aufhebung dieser Preisänderung änderte sich dieser Zustand schlagartig. Grossverteiler und Discounter konnten dank ihrer Nachfragemacht bessere Einkaufsbedingungen aushandeln, als es für kleine Detailhändler möglich war.
1950
Der erste grosse Wandel
In den 1950er Jahren erholte sich die Wirtschaft im Kanton Uri spürbar. Doch im Detailhandel veränderte sich gleichzeitig einiges grundlegend. Bis anhin wurden die Lebensmittel wie Milch, Teigwaren, Reis, Mais, Mehl, Öl, Zucker im Offenverkauf angeboten. Nun stellten die Lebensmittelläden nach und nach auf Selbstbedienung um, was zur Folge hatte, dass die Läden komplett umgebaut werden mussten. Für die Gebrüder Arnold kam hinzu, dass sich mit dem 1952 begonnen Bau des Kraftwerks in der Göscheneralp ein neues Geschäftsfeld eröffnete. Sie konnten konnten die Kantinen, die eigens für die zahlreichen Arbeiter erstellt wurden worden waren, mit Milchprodukten beliefern.
1939
Der zweite Weltkrieg
Die Kriegsjahre waren für das Unternehmen der Gebrüder Arnold sowie für die allermeisten Urner Gewerbetriebe äusserst einschneidend. Gustav Arnold war zwar dienstbefreit doch sein Bruder Paul wurde zum Aktivdienst aufgeboten. Viele Lebensmittel durften in den Läden nur noch gegen Rationierungsmarken verkauft werden. Die Rationierung dauerte von 1940 bis 1948 und galt für Zucker, Hülsenfrüchte, Getreide- und Milchprodukte, Fette, Öl, Eier und Fleisch. Für Ladenbesitzer bedeute dies ein grosser Mehraufwand. Die Rationierungsmarken mussten auf speziellen Bögen aufgeklebt und zur Kontrolle an das Kriegskommissariat weitergeleitet werden.
1934
Die Söhne von Gustav Arnold-Müller übernehmen
Im Jahre 1934 übergab Gustav Arnold-Müller sein Geschäft seinen zwei ältesten Söhnen Gustav und Paul. Die beiden Brüder hatten von Anfang an eine klare Aufgabenteilung vorgenommen. Gustav war für die Spezereihandlung und den Käsehandel verantwortlich. Paul hingegen leitete die Sennerei und Käseproduktion. Das Lebensmittelsortiment in der Spezereihandlung war noch sehr bescheiden. Dazu gehörten die Grundnahrungsmittel wie Zucker, Mehl, Fett, Öl, Kaffee und Teigwaren, ergänzt mit den Milchprodukten Butter und Rahm so wie Mager- und Halbfettkäse, Urner Alpkäse, Emmentaler, Greyerzer und Sbrinz.
1914
Der erste Weltkrieg
Anfang August 1914 brach unerwartet der erste Weltkrieg aus. Gustav Arnold musste als Feldweibel in den Militärdienst einrücken. Glücklicherweise wurde seine Kompanie nicht an die Landesgrenze verlegt. So konnte er seinen Dienst mehrheitlich in Altdorf leisten und sich vor Ort um Familie und Betrieb kümmern. Infolge der Grenzschliessungen wurde die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln immer prekärer, und der Bund sah sich gezwungen, mit zum Teil rigorosen Massnahmen in den freien Markt einzugreifen. So verbot er unter anderem, Käse ausserhalb des Kantons zu verkaufen. Keine einfache Zeit für ein Lebensmittelgeschäft.
1903
Der Zentrum-Markt geht in die zweite Generation
1890 starb Josef Maria Arnold im Alter von 65 Jahren. Das Geschäft wurde von seiner Familie weitergeführt. 1903 übernahmen dann seine beiden Söhne Gustav und Karl die Sennerei und Spezereihandlung. Es zeigte sich sich aber bald, dass jeder der Brüder selbstständig tätig sein wollte. Karl konnte ganz in der Nähe, an der Schmiedgasse in Altdorf die spätere Liegenschaft Muoser erwerben, wo er ebenfalls eine Spezereihandlung eröffnete. Die beiden Brüder sahen sich aber nie als Konkurrenten. Im Gegenteil. Ihr Wahlspruch, so wird überliefert, sei gewesen: «Jedä muss äu gläbt ha».
1871
1871 eröffnete Josef Maria Arnold den heutigen Zentrum-Markt in Altdorf.
Im Amtsblatt vom 05. Oktober 1871 erschien ein Inserat mit folgender Bekanntmachung: «Es wird von nun an frische Butter per Pfund verkauft, Gebr. Arnold, Metzger, zur Sonne in Altdorf.» Im gleichen Jahr, am 11. Dezember 1871, konnte Josef Maria Arnold von Kaspar Schillig die Liegenschaft des heutigen Zentrum-Markt erwerben. Er baute hinter dem Haus eine Sennhütte und bezog fortan von den Altdorfer Bauern die Milch, die er zu Käse und Butter verarbeitete oder im Offenausschank an seine Kunden weiterverkaufte.